Weitergabe dank Perach

30.05.2018

Im Zuge seiner Doktorarbeit begann Emil (Emanuel) Eidin, Student in der Wissenschaftlichen Lehrabteilung des Weizmann Institute of Science, über die Personen nachzudenken, denen er im Danksagungsabschnitt am Ende erwähnen möchte. Er beschloss, dass einige der Leute, denen Dank gebührt, die Perach-Mentoren waren, die ihm als Kind geholfen hatten. Perach ist ein nationales Mentoring-Programm, das vor über 40 Jahren am Weizmann-Institut ins Leben gerufen wurde, in dem Schülerinnen und Schüler benachteiligte Kinder oder solche mit Schwierigkeiten in der Schule betreuen. Eidin erinnerte sich nicht an die Nachnamen der Mentoren, die mit ihm zusammengearbeitet hatten, also schickte er eine E-Mail an die Perach-Büros, in der Hoffnung, dass jemand seine alten Mentoren finden würde.

Die E-Mail wurde dann auf Facebook gepostet, wo sie viral wurde. Und die Leute von Perach fanden Ra'anan Parpari, den Mentor, an den sich Eidin in der Form erinnert, dass dieser ihm neue Welten eröffnete, indem er ihm damals ein neues Buch gab. Dieses Buch war Der Hobbit, von J.R.R. Tolkien, und es führte den einsamen Jungen in die Welt der Fantasy ein. Die beiden fingen an, auf Facebook zu schreiben, und trafen sich schließlich.

In der Grundschule war Eidin ein „problematisches Kind“, dessen Noten mittelklassig bis schlecht waren. Das Treffen war also emotional: Eidin erzählte Parpari, wie viel ihm seine Hilfe und Unterstützung bedeuteten. „Ich lebte für LEGO, Musik und Sherlock Holmes-Bücher“, sagte er. „Aber in der Schule, wenn deine Noten nicht gut genug sind, dann bist du nicht gut genug. Parpari sah mich und er konnte über meine Noten hinaus sehen. Und die Tür, die er mir in die Welt der Fantasy geöffnet hat, hat meine Entscheidung, in die Wissenschaft zu gehen, beeinflusst.“ Parpari erinnert sich an Emil als ein nettes, höfliches Kind, das sich isoliert fühlte. Er half bei den Hausaufgaben, aber sie spielten auch gemeinsam Fantasy-Spiele, redeten und machten Spaziergänge.

Als Eidin ein Student war, kehrte er nach Perach zurück, diesmal als Mentor. „Unsere Hoffnung”, sagen die beiden, „ist, dass Lehrer, die unsere Geschichte lesen, geneigt sein werden, ihre Schüler etwas anders zu betrachten, und dass mehr College-Studenten dazu inspiriert werden, Perach beizutreten. Deshalb haben wir uns bereit erklärt, den Menschen unsere Geschichte zu erzählen.“ 

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